Geistererscheinungen

[354] Geistererscheinungen. Bei allen Völkern findet sich der Glaube an unsichtbare übersinnliche Wesen, an die Wirklichkeit ihrer Erscheinung und an ihre Einwirkung auf die sichtbare Welt.[354] Wesen und ihre Verbindung mit der irdischen Welt ist, so hat sie doch nichts Widersprechendes in sich. Denn wie es ein Grundgesetz in der Natur ist, daß jedes Ding und Wesen seinen Gegensatz hat, so ist auch der Gesammtinhalt der körperlichen und mit den Sinnen begriffenen Welt nimmermehr davon ausgeschlossen, sondern ihr steht die Geisterwelt gegenüber. Da aber menschliche Erkenntniß nicht hinreicht, das Gebiet beider Welten, die Einer Quelle entströmten, zu überschauen und ihr Wechselverhältniß zu begreifen, so muß man billig über die Macht und Wirkung der Geister auf das, was unter den Sternen geschieht, nicht aburtheilen.

J.

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Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 354-355.
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