Gnomen

[451] Gnomen. Mit diesem Namen bezeichnet die aus dem Orient uns unstreitig überkommene Lehre von den Elementargeistern, die vierte Klasse derselben, die der Erdgeister, während Luft-, Wasser- und Feuergeister die Benennungen Silphen, Undinen und Salamander führen. Wie die Phantasie den ebengenannten meist eine schone und ideale Bildung und ätherische Körperform lieh, so erschöpfte sie sich, die Gnomen in abschreckender Häßlichkeit darzustellen, wenn man ihnen auch die Macht zuschrieb, ebenfalls in schöner anziehender Hülle erscheinen zu können. Der Charakter[451] dieser Erdgeister wird insgemein als tückisch, den Menschen feindlich, doch aber bisweilen auch als gut und hilfreich dargestellt. Sie sind nichts Anderes als die Elfen und Zwerge des Nordens und der slavischen Mythen, die Nissen in Schweden und Dänemark, die Berggeister und Kobolde, Tückebolde und sonstige Hausgeister, die im Volksglauben von ganz Deutschland spuken (s. Kobolde), und gleichen in mancher Eigenschaft sogar den römischen Lemuren und Larven.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 4. [o.O.] 1835, S. 451-452.
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