Keralio, Luise Felicita

[118] Keralio, Luise Felicita, Luise Felicita, verehelichte Robert, die Tochter des Oberstlieutenants v. Keralio, wurde im Aug. 1758 zu Paris geb., empfing von ihrer Mutter eine sorgfältige Erziehung und widmete sich sehr bald der literarischen Laufbahn. Sie stand von 1789–90 der Redaction des Mercure national und des Censeur universel vor; unter den vielen von ihr erschienenen Schriften erwähnen wir folgende: Essai sur les moyens de rendre les facultés de l'homme plus utiles à son bonheur aus dem Englischen; eine Uebersetzung der 3 letzten Bände der Geschichte des Großherzogthums Toskana unter den Medicis; Reisen in Sicilien in den Jahren 1777–80 von Swinburne, aus d. Engl.; Geschichte Elisabeth's von England; ein vorzügliches Werk, die Frucht zehnjähriger Studien, mit einer Vorrede, welche mit eben so viel Scharfsinn als politischem Ueberblicke geschrieben ist. Der Stil der Madame Robert Keralio ist gelehrt, fließend und faßlich, doch zuweilen trocken, und zu leicht in einen didaktischen Ton übergehend. Außer mehreren Uebersetzungen erschien 1808 ein Roman »Amalie und Karoline, oder Liebe und Freundschaft,« das Jahr darauf »Alfonso und Mathilde, oder die spanische Familie« und später »Rosa und Albert, oder Emma's Grab.« Sie[118] beschäftigte sich ferner mit einem Werke: »le tableau de l'état des lettres dans les Gaules,« das 40 Bande stark werden sollte, von dem aber nur 14 erschienen. Madame Robert Keralio war Mitglied der Akademie zu Arras und der britischen patriotischen Gesellschaft.

E. v. E.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 118-119.
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