Laute

[296] Laute, das ehemals so beliebte Saiteninstrument, der Gefährte der Troubadours, der Liebesritter der Improvisatoren. Sie tönte in warmen Sommernächten zur Serenade des Liebenden, erklang vom Balkone als Zeichen der Erhörung und des Liebesgeständnisses, lockte den Paladin in die schattigen Hainedes Parkes und war mit südlicher Romantik ebenso verschwistert, wie die Harfe mit der nordischen. – Jetzt ist sie in Deutschland selten; nur in Italiens und Andalusiens Auen ertönen noch ihre weichen Saitenschwingungen. Wahrscheinlich entstand ihre Form nach der griechischen Lyra. Der Hals ist lang, das Griffbrett dem der Guitarre ähnlich, der Bezug besteht aus Darmsaiten, die in 13 Chöre eingetheilt werden, wovon die zwei letzten einsaitig, die eilf übrigen aber doppelsaitig sind.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 296.
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