Paisiello, Giovanni

[63] Paisiello, Giovanni, eines jener reichen italienischen Talente, deren Ruhm über die Flüchtigkeit der Gegenwart hinausgeht und mit den Lorbeeren der Erinnerung gekrönt ist, wenn auch die Fortschritte unserer Zeit seine Musik aus dem Leben verdrängten. Durante's Schüler und schon im 13. Jahre in schöpferischer Thätigkeit, componirte er, außer einer Menge anderer Sachen, [63] 148 Opern, von denen besonders la Molinara (die schöne Müllerin) die Reise durch Europa gemacht hat und immer noch hin und wieder auftaucht. Von den übrigen sind Zingarelli, Nina und der Barbier von Sevilla, mit Recht am bekanntesten. P. besaß bei seiner reichen, mit Melodien spielenden, Phantasie und bei einer gewandten gráciösen Haltung seiner Ideen den Geschmack eines seinen Geistes. Er war 1741 zu Tarent geb., wurde 1799 während der Revolution in den Kerker geworfen und nur sein Talent entwaffnete den Zorn der Gesetze. Napoleon rief ihn 1802 nach Paris, doch kehrte er bald als Director des Conservatorio nach Neapel zurück und starb den 5. Januar 1816.

–k.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 63-64.
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