Wechselfieber

[399] Wechselfieber, auch kaltes Fieber genannt, jene Krankheit, die sich vorzugsweise in niedrigen, sumpfigen Gegenden zeigt und daselbst einheimisch ist, tritt in so verschiedenen Formen auf und äußert sich in ihrem Verlaufe so mannichfach, daß die Art und Weise ihrer Heilung den Aerzten noch immer zu rathen aufgibt. Das Universalmittel dagegen ist die bekannte Chinarinde, welche zwar stets momentan hilft, aber nicht immer vor Rückfällen schützt. Das beste Mittel ist Veränderung des Wohnorts und Hauptbedingung bei der Kur große Diät. Der Krankheit voran gehen Mattigkeit, Kopfschmerz, ein nicht zu beschreibendes Unbehagen und Frösteln. Jeder Fieberanfall aber beginnt mit einem so starken [399] Froste, daß dem Kranken die Zähne klappern, wofür weder Ofen-, noch Bettwärme hilft. Hierauf folgt eine trockene, unausstehliche Hitze, welche mit Schweiß endet. Diese Anfälle wiederholen sich aller 2,3 oder 4 Tage, oder auch unregelmäßig, wo sich dann die Krankheit schwerer heben läßt. Das W. ist an und für sich nicht gefährlich, wohl aber, wenn andere Krankheiten dazu treten und namentlich dann in seinen Folgen bei nervenschwachen Personen. Wer zu viel China nimmt, bekommt später oft geschwollene Füße; auch nimmt man an, daß dasselbe nicht vor dem 5–6. Anfalle gebraucht werden darf.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 399-400.
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