Wied

[430] Wied, Grafschaft am Rheine, 9¼ Quadrat M. mit 38,000 Ew., steht seit 1815 unter preuß. Landeshoheit und gehört dem Fürsten von Wied-Neuwied, dessen sämmtl, Besitzungen, zum Theil in [430] Nassau gelegen, 15 Quadrat M. einnehmen. Hauptstadt: Neuwied, mit 5500 Ew., interessant durch das hier befindliche brasilianische Museum des durch seine Reisen um die Wissenschaften hochverdienten Prinzen Maximilian von W.-N. – Als gefühlvolle Dichterin, treffliche Mutter und Regentin zeigte sich Maria Luise Wilhelmine, Fürstin von W.-N., geb. als Prinz. von Sayn-Witgenstein-Berleburg am 13. Mai 1747 und gest. den 15. Nov. 1893. Sie führte nach der Resignation ihres Gemahls von 1802–1804 die vormundschaftliche Regierung für ihren ältesten Sohn unter den schwierigsten Zeitumständen und erwarb sich dabei die allgemeinste Liebe. Obgleich Mutter von 11 Kindern (unter ihnen der erwähnte Maximilian) und deren sorgfältige Erzieherin, erfreute sie doch häufig das literar. Publikum durch Mittheilung von Gedichten, meist religiösen Inhalts, deren Zusammenstellung aus Almanachen und Journalen leider noch nicht erfolgt ist.

5.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 10. [o.O.] 1838, S. 430-431.
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