Theosophie

[502] Theosophie (theos, sophia): Gottesweisheit, intuitives (phantasiemäßiges), mystisches, »occultes« (s. d.) Wissen von Gott und dem Wesen, der Einheit der Dinge, Beziehung alles Erkennens auf Gott. Theosophisch sind die Lehren indischer Philosophie, PLOTINs, der Gnostiker (s. d.), Mystiker (s. d.), besonders VAL. WEIGELs, J. BÖHMEs, SWEDENBORGs, ST. MARTINs, BAADERs, SCHELLINGs (in der Endperiode), OKENs u. a. ROSMINI versteht unter »Teosofia« die Wissenschaft vom Sein und vom Seienden (Ontologie, Theologie, Kosmologie. Teosof. I, 1 ff.). Nach J. H. FICHTE lehrt der theosophische Standpunkt, daß der wahre Erzeuger neuer Gedanken in uns Gott sei (Psychol. I, S. XXIII. Anthropol. S. 608 ff.). Eine Erneuerung hat, unter dem Einflusse indischer »Geheimlehre«, die Theosophie in der Gegenwart erfahren (vgl. Occultismus). – Vor der Umwandlung der Theologie in Theosophie warnt KANT (Krit. d. Urt. 89). Vgl. Gott, Mystik.

Quelle:
Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe, Band 2. Berlin 1904, S. 502.
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