Lohengrin

[591] Lohengrin. Nachdem schon Wolfram von Eschenbach die Sage vom Schwanritter am Ende seines Parcivals auf Parcivals Sohn, Lohengrin, übertragen hatte, übernahm ein unbekannter Dichter um 1300 die Ausführung dieser Idee zu einem eigenen Epos Lohengrin. An den Wartburgkrieg anknüpfend, lässt er darin Wolfram von Eschenbach selbst erzählen, wie Lohengrin vom Gral der Gräfin Elsa von Brabant zur Hilfe gesandt wird, mit der er sich vermählt, indem er die Bedingung macht, dass sie nie nach seinem Namen und seiner Herkunft frage. Mit Heinrich dem Vogler verrichtet er darauf gegen die Ungarn Wunder der Tapferkeit. Als er heimkehrend von Elsa trotz des Verbotes nach Namen und Herkunft gefragt wird, verkündet er, dass er Parcivals Sohn sei, und scheidet von Elsa, die vor Gram stirbt. Ein historischer Anhang führt die Kaisergeschichte bis auf Heinrich II.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 591.
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