Sonett

[924] Sonett, stammt aus Italien, wo die ältesten dieser Strophen vermutlich um 1200 enstanden sind; es besteht aus zwei vier- und zwei[924] dreizeiligen Strophen; die vierzeiligen haben denselben Reim, so zwar, dass die beiden innern Zeilen von den beiden äussern umrahmt werden; die dreizeiligen Strophen sind in der Regel Terzinen. Nachdem Dante und Petrarca diese Form zur höchsten Vollendung gebracht, kam sie nach Frankreich, England, Spanien und Portugal, und durch Weckherlin und Opitz nach Deutschland, wo man sie Klinggedicht hiess und als Vers den Alexandriner wählte; besonders Paul Flemming hat schöne Sonette gedichtet. Seit dem Untergang der schlesischen Dichterschulen hörte die Vorliebe für das Sonett für einige Zeit wieder auf, bis Bürger und die Romantiker sie neu belebten. Welti, Geschichte des Sonettes in der deutschen Dichtung. Leipzig 1884.

Quelle:
Götzinger, E.: Reallexicon der Deutschen Altertümer. Leipzig 1885., S. 924-925.
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