Maximus, S. (100)

[377] 100S. Maximus, Ep. Conf. (27. Nov. al. 26. u. 29. Sept., 2. Oct., 3. Dec.). Dieser hl. Maximus, zweiter Bischof von Riez185 (Rejus, civitas Rejensium) führte schon als Knabe im väterlichen Hause eine so tadellose Aufführung, daß »mit den Jahren auch seine Tugend zunahm.« Sein Geburtsort ist in der Provence zu suchen: ob nun zu Rejus oder zu Chateau-Randon, das früher Decomar hieß (bei Digne), oder wo sonst ist ungewiß.186 Als er die Jahre der Mündigkeit [377] erreicht hatte, verzichtete er auf sein Vermögen zu Gunsten der Armen und trat ins Kloster von Lerin, wo er nach dem Tode des hl. Honorat im J. 426 zum Abt erwählt wurde. Als solcher leitete er die ihm untergebenen Mönche sieben Jahre lang mit solcher Klugheit und Mäßigung, daß sie die Strenge der Regel kaum empfanden. Die umliegenden Kirchen warfen sehnsüchtig ihre Augen nach dem Kloster und wünschten sich ihn zum Bischofe. So schon im J. 432 die Kirche von Frejus und im J. 433 oder 434 die von Riez. Beidemale schlug er die auf ihn gefallene Wahl demüthig aus, und entzog sich der letztern außerdem noch durch die Flucht. Es war vergeblich; doch lebte er, von seinen bischöflichen Arbeiten abgesehen, auch als Bischof wie wenn er im Kloster wäre. Er predigte mit außerordentlichem Eifer und mehrere seiner Predigten, die auf uns gekommen sind, wirken jetzt noch anregend und begeisternd auf die Leser wie vordem auf die Hörer. Dabei war er ein thätiger Rathgeber und Helfer bei den Kirchenversammlungen zu Riez (439), Orange (441) und Arles (454). Sein Tod erfolgte, wie schon die Boll. berechnet haben, vor dem J. 462 oder nach der bestimmten Angabe der Mauriner am 27. Nov. 460. Ein Theil seiner Reliquien befand sich längere Zeit in Therouanne. Sie kamen im J. 1553 mit den Reliquien des hl. Humfridus nach Ypern. Jetzt sollen sie sich (Butler II. 805) in der Kathedrale von Riez befinden. Der Tag seiner Verehrung ist der 27. Nov. Am 2. Oct. wird seine ostensio, d.h. Auffindung oder Erscheinung erwähnt (Boll. Oct. I. 320). Von Ferrarius wird er am 26., von Andern am 29. Sept. genannt. Im Mart. Rom. findet er sich zum 27. Nov. Ein von den Maurinern (Gall. chr. II. 1183) citirtes Nekrologium S. Joannis Reomaensis nennt ihn zum 3. December.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 377-378.
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