Maximus (122)

[380] 122Maximus, Ep. (9. Dec.). Dieser Maximus, mit dem Beinamen Guisolan, aus dem Orden der Capuciner, Bischof von Genf, war in der Pfarrei Autigny im Canton Freiburg von ehrsamen und gottesfürchtigen Landleuten im J. 1733 geboren und hatte in der hl. Taufe den Namen Joseph Anton erhalten. Er trat im J. 1753 in den Orden und genoß in demselben so großes Ansehen, daß er im J. 1786 zum Provincial gewählt und im J. 1796 als General-Definitor nach Rom abgeordnet wurde. Am 22. März 1804 wurde die im Jahre vorher auf ihn gefallene Wahl zum Bischof von Lausanne durch Papst Pius VII. bestätiget. Streng gegen sich, forderte er auch von den Pristern seines Bisthums strenge Zucht. Er wohnte in einem gemietheten Hause, trank nie Wein und genoß nur kurze Ruhe. Insbesondere erließ er sehr heilsame Ermahnungen an die Beichtväter (monita ad confessarios) und neue Synodalvorschriften, eröffnete im Dec. des J. 1807 ein Priesterseminar und brachte es dahin, daß in Lausanne und andern protestantischen Städten der Waadt wieder katholische Pfarrer angestellt wurden. Sein Bisthum bereiste er sehr fleißig, fast immer zu Fuße, nie aber mit glänzendem Gefolge. Seine Einkünfte theilte er mit den Armen und den Kirchen. In dieser Weise genoß er als treuer Diener Gottes den Ruf und die Ehre eines wahren Nachfolgers der Apostel. Er starb am 9. Dec. 1814 am Schlagflusse. Auffallend ist die Bemerkung Burgeners, daß ihm ungeachtet seiner gewiß sehr rühmlichen Laufbahn (die Grabschrift nennt ihn re et nomine Maximus) wohl keine kirchliche Verehrung werde zu Theil werden. Nennt er ihn doch einen der größten Schweizerbischöfe, der in seinem Heimathskantone wie ein Heiliger verehrt wurde! (II. 502–511).


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 4. Augsburg 1875, S. 380.
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