Romanus, S. (5)

[127] 5S. Romanus,Abb. (28. Febr.). Dieser Abt Romanus ist verschieden von dem am 22. März verehrten gleichnamigen Abte, welcher ein Schüler des heil. Benedictus war. Seine Geburtszeit setzen die Boll. ins Ende des 4. Jahrhunderts. Er war aus gallo-römischem Geschlecht. Sein Geburtsort Isarnodorum lag im französischen Burgund (intra Galliam Sequanorum), die Gegend wird dermalen Haut-Bugey genannt. Er begab sich, nachdem er zu Lyon von dem Abte des Ainayklosters Sabinus in den Uebungen des klösterlichen Lebens Unterricht empfangen hatte, in einem Alter von 35 Jahren ins Juragebirg, um dort an einem einsamen Orte, der Condat hieß, Gott zu dienen Ein Felsen, eine hohe schirmende Tanne und einige Quellen dabei empfahlen ihm diesen Ort zur Wohnung. Neben beständigem Gebete suchte er zugleich durch Cultivirung des Bodens seinen Unterhalt zu verdienen. Bald gesellten sich zu ihm der hl. Lupicinus3 (s. d.), sein Bruder, seine ungenannte Schwester und mehrere Andere. So wurde der hl. Romanus der Stifter des Einsiedlerlebens, »der Vater vieler Mönche« (Mart. Rom) in dieser Gegend. Es entstanden zwei Klöster für Männer, Condat, später und setzt noch St. Claude genannt, und Lauconne, und eines für Frauen, la Baume, um welches das Städtchen St. Romain de Roche sich gebildet hat. Der hl. Romanus beharrte in der Einfalt des Herzens und in guten Werken, indem er die Kranken besuchte und sie durch sein Gebet heilte. Als er einst einigen Aussätzigen die Füße wusch, wurden dieselben wunderbar geheilt. Er war Priester. Der heil. Hilarius von Arles hatte ihn ums J. 444 ordinirt. Nach seinem i. J. 460 erfolgten Tode vermehrte sich der Ruf seiner Wunder, weßtiger Fürsprecher angerufen wurde. Seine Grabstätte erhielt er in La Baume. An der Stelle der vormaligen Abtei befindet sich jetzt eine Kirche seines Namens, in welcher noch einige seiner Reliquien ruhen. Auf Bildnissen sieht man den Heiligen in einer Höhle und in Betrachtung versunken vor dem Crucifixe knieen. Er trägt Bußketten oder wäscht (Wessely, S. 357) armen Fremdlingen die Füße. (III. 737-748.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 127.
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