Romanus, S. (33)

[131] 33S. Romanus (17. al. 18. Nov.), ein Martyrer in Antiochia. S. S. Alphaeus2. Jenem Artikel (H.-L. I. 147) müssen wir hier eine Erläuterung beifügen. Nach Eusebius (Mart. Pal. c. 2.) wurden sie getödtet, »weil sie nur Einen Gott und Einen Christus, Jesus den König priesen11«, als hätten sie hiemit eine Lästerung gegen den Kaiser ausgesprochen. Dasselbe Bekenntniß legt heute noch jeder Christ ab, und jeder christliche Monarch muß es ganz in denselben Worten ablegen. So weit ist aber theilweise das christliche Bewußt sein verschwunden, daß Gelehrte wie Hunziker, der sich einen christlichen Pfarrer nennt, die Aussprechung und Vollziehung des Todesurtheils an diesen hh. Martyrern wegen eben dieses Bekenntnisses für gerecht erklären! (Vgl. dessen Monographie: Zur Regierung und Christenverfolgung des Kaisers Diocletianus und seiner Nachfolger, S. 179.) Der hl. Romanus war ein Christ von innigster Ueberzeugung und unerschütterlicher Glaubenstreue. Er sah die Verfolgung kommen, und übte seine Pflicht, indem er die Bekenner des Evangeliums zur Treue und Standhaftigkeit ermahnte. Zu diesem Behufe begab er sich nach Antiochia, wo das Feuer der Verfolgung am heftigsten entbrannt war, um die gefangenen Christen selbst öffentlich, in Gegenwart des Richters, in ihren Leiden zu ermuthigen. Dieser, bereits trunken vom Blute der Martyrer, ließ alle Folterqualen, über welche er zu verfügen hatte, über den jugendlichen Bekenner Christi ergehen. Sein glorreiche Ende ist Bd. I. S. 147 schon beschrieben.


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 131.
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