Theodora, S. (13)

[457] 13S. Theodora (11. Sept. al. 12. u. 17. Juli). eine Büßerin (nach Andern war sie Jungfrau) zu Alexandria, welche unter dem Namen Theodorus bis zu ihrem seligen Hinscheiden in einem Männerkloster lebte. Nach dem Urtheile der Boll. sind ihre angeblichen Acten so fabelhaft, daß denselben nichts zu entnehmen ist, was auf Wahrscheinlichkeit Anspruch machen könnte. Gleichwohl enthalten alle morgenländischen und abendländischen Martyrologien ihren Namen und betiteln sie »die heil. Mutter.« Ihr Zeitalter ist das 5. Jahrhundert. Bei Cotelerius sind einige Aussprüche aufgezeichnet, welche einer »Mutter« Theodora zugeschrieben werden. (Monum eccl. gr. I. 465 bis 468.) Wir setzen zwei derselben hieher: »Bemühet euch durch das enge Thor einzugehen! denn gleichwie die Bäume keine Frucht bringen können, wenn sie nicht Regengüsse und Stürme ertragen. so ist auch für uns diese Welt ein Winter, und nur durch viele Trübsale und Versuchungen können wir Erben des Himmelreiches werden.« Ebenso pflegte sie zu erzählen: »Es war einmal ein Mönch, welcher wegen vieler Versuchungen auf und davon wollte. Als er die Schuhe anzog, stand neben ihm ein anderer Mann, der gleichfalls seine Schuhe anlegte und zu ihm sprach: Meinethalben brauchst du nicht wegzugehen, denn siehe, wo du immer hingehest, gehe ich voran!« Im deutschen Martyrol. des sel. Canisius steht sie zum 12., in andern auch zum 17. Juli. (III. 788–791.)


Quelle:
Vollständiges Heiligen-Lexikon, Band 5. Augsburg 1882, S. 457.
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