Apokryphen

[219] Apokryphen, als solche bezeichnet die Kirche von alter Zeit her solche Schriften, welche die Bücher des Alten und Neuen Testaments nachahmend, unter dem Titel eines in der hl. Geschichte bedeutenden Mannes abgefaßt worden sind, auch wohl bei Leichtgläubigen als solche galten, aber nie Anerkennung von Seite der Kirche erhielten. Es gibt solcher A. sowohl in der alttestamentlichen als neutestamentlichen Periode in beträchtlicher Anzahl. Die Reformatoren haben aus verschiedenen Gründen die sogenannten deuterocanonischen Schriften des Alten Testaments als A. erklärt, nämlich: das Buch Judith, der Weisheit, Tobiä, Jesus Sirach, die 2 Bücher der Makkabäer, die deuterokanonischen Abschnitte der Bücher Daniel u. Esther; im Neuen Testament: den Brief des Apostels Jakobus.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 219.
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