Asthma

[299] Asthma, damit bezeichnet man im weitern Sinne die mancherlei Arten von erschwertem und mit vermehrtem Luftbedürfniß verbundenem Athemholen. Im engern Sinne aber bezeichnet A. die periodischen, wirklich krampfhaften Anfälle von Athemnoth, als der Krampf der Stimmritze bei Kindern (A. Millari, Juchkrampf) und den Krampf der Bronchialfasern und Brustmuskeln (Brust krampf, A. spasmodicum der Erwachsenen). Bei letzterem kommt der Anfall gewöhnlich in der Nacht, plötzlich; der Kranke wacht auf mit Erstickungsgefühl, athmet vorgebeugt, ängstlich nach Luft haschend, daher er das offene Fenster sucht, mit zischendem, pfeifendem Ton, das angstentstellte Gesicht bleich oder blauroth. Der von wenigen Minuten bis eine Stunde dauernde Anfall löst sich endlich mit freier werdendem Athem, unter Husten und Auswurf. Dieses Leiden beruht gewöhnlich auf andern Brustkrankheiten, Lungenemphysem, chronischen Katarrhen, organischen Herzfehlern; in andern Fällen ist es reines Nerven leiden. Der Anfall selbst ist mehr erschreckend als gefährlich, und erfordert vor allem Sorge für frische, reine Luft und Lösung aller Kleidungsstücke, dazu warme Hand- und Fußbäder, Senfteige, Klystiere.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 299.
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