Caprifoliaceae

[794] Caprifoliaceae, geisblattartige Gewächse, eine Familie, reich an schönblühenden Arten. häufig mit windendem Stengel, aber auch aufrechte Sträucher mit Büscheln von trichterförmigen. oft wohlriechenden Blumen von weißer. scharlachrother oder gelber Farbe. Fast durchgängig in der gemäßigten Zone der nördl. Halbkugel einheimisch, halten sie unsere Winter im Freien ganz gut aus. Hieher gehören: Lonicera Caprifolium, das bekannte Je länger je lieber oder Geisblatt, ebenso C. sempervirens; C. tatarica, einer der freundlichen Sträucher in Anlagen mit anderen Loniceraarten; der Schneeballstrauch, Viburnum Opulus roseum; der St. Petersstrauch, Symphoria racemosa, mit seinen schneeweißen Beeren; der Hollunder, Sambucus nigra; die Dürlize oder Kornelkirsche, Cormus Mas und die C. alba und sanguinea, in Anlagen gut zu verwenden. – Bekannt ist die schweißtreibende Eigenschaft der Hollunderblüthe, sowie, daß Hollunderblätter und Rinde brechenerregend, heftig purgirend wirken; der Attich oder Zwerghollunder, Sambucus Ebulus, ist eine narkotisch scharfe Giftpflanze, die Beeren des gemeinen schwarzen Hollunders, sowie die Kornelkirschen sind eßbar. – In diese Familie gehört auch die dem großen Botaniker Linné zu Ehren benannte Linnaea borealis, ein eben so elegantes als für den Botaniker interessantes ausdauerndes Pflänzchen des Nordens mit fleischfarbigen Glockenblümchen im Sommer.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 794.
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