Chalcedon [2]

[56] Chalcedon, Mineral zur Sippschaft des Quarzes gehörend; er findet sich derb und krystallisirt in Rhomboedern; ferner kugelig, traubig, nierenförmig, als Versteinerungsmittel etc. Die grauen, weißen, gelben und braunen Stücke heißen gemeiner C.; Stücke, an welchen weiße und lichtgraue Farbenstreifen mit dunkleren wechseln, tragen den Namen Onyx; Stücke mit moos- oder baumförmigen Zeichnungen nennt man Mochhasteine, und milchweiße nennen die Künstler Cacholong. Man findet den C. in Höhlen der Mandelsteine des basaltischen Gebirgs, so auf Island und den Färöern, bei Vicenza; sodann in den Mandelsteinen und Porphyren, welche in der unter dem Namen des Todtliegenden bekannten Gebirgsbildung vorkommen, wie bei Oberstein in Rheinpreußen, bei Baden und Oppenau im Schwarzwalde, bei Chemnitz in Sachsen, ferner auf Blei-, Silber- und Eisengängen in Ungarn, Siebenbürgen und Kärnthen. Der Farbe nach werden noch folgende Abänderungen unterschieden: a. Plasma; lauch und grasgrün gefärbter C. Diese schöne Abänderung hat sich bis jetzt nur verarbeitet zu Cameen und Intaglios in den Ruinen Roms gefunden. b. Carneol; blutroth, röthlichbraun u. röthlichgelb. Die schönsten Carneole kommen in stumpfeckigen Stücken aus dem Orient. Auch in Sibirien, in dem Fassathale, im Schwarzwalde, in Böhmen, Sachsen und Ungarn wird er gefunden. c. Heliotrop; lauchgrün mit rothen Punkten. Kommt aus der Bucharei und aus Sibirien.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 56.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: