Cook

[207] Cook (Kuhk), James, geb. 27. Oct. 1728 zu Marton in Yorkshire, Sohn eines Bauern, mit 13 Jahren Schiffsjunge auf einem Kohlenschiffe von Newcastle, dann Matrose, wurde bald wegen seiner Erfahrung Steuermannsgehilfe und verwandte alle übrige Zeit dazu sich in der Mathematik, Geographie und den zur Schiffahrtskunde nothwendigen Wissenschaften zu unterrichten. 1759 trat er in die königl. Flottenmannschaft und zeichnete sich in Canada durch Geschicklichkeit und Muth aus; 1764–67 mußte er die Küsten von Neufundland aufnehmen und empfahl sich der Admiralität dadurch so, daß er 1767 den Auftrag erhielt, mit einem Schiffe in die Südsee zu gehen um das fast unbekannte Meer zu untersuchen und den Durchgang der Venus zu beobachten. Er entdeckte die Neuseeland in 2 Inseln trennende Meerenge, durchschiffte die zwischen Neuholland und Neuguinea und brachte genaue Karten nach England zurück. 1772 erhielt er 2 Schiffe zu einer neuen Fahrt in die Südsee, auf welcher ihn die beiden Forster begleiteten. Sie dauerte 3 Jahre und C. drang unter großen Gefahren bis zum 71. Grad südl. Breite vor. 1776 unternahm er eine 3. Reise, um eine Durchfahrt aus der Südsee durch das Polarmeer in den atlant. Ocean zu entdecken, segelte in die Behringsstraße und als er nicht durchdringen konnte nach den Sandwichsinseln, wo er gut aufgenommen wurde; dahin zurückverschlagen fand er die Eingebornen feindselig gestimmt und wurde den 14. Febr. 1779 auf Owaihi mit 4 seiner Leute erschlagen. – Für Naturkunde, Geographie u. Völkerkunde hat nach den großen Entdeckungen des 15. u. 16. Jahrhdts. kein Seefahrer so viel geleistet als C.; er war ein ächter engl. Seemann: kaltblütig, unerschrocken, methodisch und strenge Ordnung haltend, guter Beobachter, treuer Erzähler, manchmal hart und aufbrausend, in seiner letzten Zeit fast geizig. Seine Reisebeschreibungen sind in alle europ. Sprachen übersetzt, weil sie für alle Arten von Lesern Reiz haben.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 207.
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