Dreikönigsfest

[445] Dreikönigsfest, das, lat. festum trium regum, Magorum, stellae seiner ursprünglich vielfachen Bedeutung wegen auch dies luminis, Epiphanie und Theophanie u.s.w. genannt, wurde schon von Clemens von Alexandrien erwähnt und anfangs mit dem Geburtsfeste Christi am 25. Dec., später jedoch am 6. Januar gefeiert. Dem Mittelalter galt der Tag des D. als der »obriste« des Jahres, an welchem die durch die hl. 3 Könige repräsentirte Menschheit dem Gottessohn huldiget. Noch heute werden am D. in der Propaganda zu Rom Vorträge in allen Sprachen gehalten; in der griech. Kirche wird das Fest der Taufe im Jordan damit verbunden und deßhalb das Wasser geweiht, besonders feierlich die Newa in Petersburg eingesegnet. Die Zahl 3 und die heutigen Namen der Könige, d.h. hochangesehene Magier aus Persien, kommen festbestimmt erst im 12. Jahrh. vor. Die Legende läßt sie durch den Apostel Thomas getauft und Missionäre werden und ihre Gebeine früh von Konstantinopel nach Mailand gelangen, von wo sie Friedrich Barbarossa nach Köln brachte.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 445.
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