Dunstan, St.

[472] Dunstan, St., Erzbischof von Canterbury, wurde um 925 geb., im Kloster Glastonbury erzogen u. als Verwandter des westsächs. Königshauses früh an den Hof gebracht und Liebling des Königs. Seine Wissenschaft und Kunstfertigkeit im Malen, Verfertigung von Crucifixen, Orgeln, Glocken bot dem Neide Anlaß, ihn der Zauberei anzuklagen, er aber schenkte sein großes Vermögen der Kirche und den Armen und wurde Mönch und Priester. Die Könige Edmund u. noch mehr Edrid nahmen ihn gleichsam zum Mitregenten an, Edwin (955–59) aber zwang ihn als lästigen Sittenrichter zur Flucht nach Flandern und zerstörte seine Abteien, Edgar gab ihm die frühere Stellung wieder und unterstützte ihn bei seinem Reformationswerke. D. [472] erhielt nacheinander die Bisthümer Worchester, London, Canterbury, stiftete 48 Klöster, verfuhr unerbittlich gegen beweibte Geistliche und bestimmte, daß jeder Geistliche ein Gewerbe oder eine Kunst betreibe und unter dem Volke verbreite. Nach Edgars Tode 975 kam es unter den Königen Eduard u. Ethelried, die er beide gekrönt, zum Bürgerkriege zwischen den Reformfreunden u. ihren Gegnern, den die Synoden von Winchester und Calne zu Gunsten der ersteren entschieden. D. st. 988; Gedächtnißtag 19. Mai.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 472-473.
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