Holbein [2]

[333] Holbein, Franz Ignaz von. Schauspieler, Sänger u. Bühnendichter, geb. 1779 zu Zistersdorf im Erzherzogthum Oesterreich, zog lehr früh auf Abenteuer in die weite Welt, trat als Maler, Musiker, Sprachlehrer, am liebsten auf den Bühnenbrettern, aber ohne besondern Erfolg, z.B. in Berlin unter Iffland, auf, gewann in Glogau eine Gräfin Lichtenau zur Frau, durch Reisen tüchtige technische Kenntnisse des Theaterwesens, schied von der Gräfin, leitete verschiedene Bühnen, seit 1825 zum zweitenmal die Hofbühne zu Hannover, wo er Johanna, die Tochter eines Hofschauspielers Göhring und ebenfalls eine beliebte Schauspielerin, heirathete, u. wurde zuletzt Director des Hofburgtheaters in Wien, als welcher er große Tüchtigkeit bewährte. Unter H.s Stücken sind der Gang nach dem Eisenhammer, Käthchen von Heilbronn, das Turnier von Kronstein u. viele andere Bearbeitungen fremder, namentlich auch Calderonʼscher Dichtungen bekannt. – Neues Theater, 2. Aufl. Pesth 1835, dann die Schrift: »Deutsches Bühnen wesen«, Wien 1853.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 333.
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