Hundswuth

[369] Hundswuth, eine vorzüglich dem Hunde- und Katzengeschlecht eigenthüml. Krankheit; die bei andern Thieren z.B. Schafen, Pferden, sogar Vögeln beobachteten Fälle sind nur secundär od. jedenfalls nur seltene Ausnahmen. Obige Thiere, welche früher als Hausthiere eine gewisse Anhänglichkeit an ihre Herrn und Häuser zeigten, werden gleichgiltig, mürrisch, unfolgsam, fiebern u. werden bissig. Sie vergiften mit ihrem Speichel gebissene Thiere ihrer Art solchergestalt, daß sie denselben die gleiche Krankheit einimpfen. Hat ein Mensch das Unglück gebissen zu werden, so entsteht die Hydrophobie, Wasserscheu (s. d.). Ein gebissener Mensch kann nach den neuesten Erfahrungen durch einen Biß die Krankheit [369] selbst nicht mittheilen. Thiere im wilden Zustand unterliegen der Krankheit weniger, ohne indessen von derselben ganz verschont zu sein. Ursache u. Wesen der Krankheit sind unbekannt, die Sectionsergebnisse nicht constant. Die Krankheit ist immer tödtlich.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 369-370.
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