Manheim

[88] Manheim, Hauptstadt des bad. Unterrheinkreises, zweite Residenz des Großherzogs, früher Residenz der Kurfürsten von der Pfalz, am Einfluß des Neckars in den Rhein u. an der bad. Staatseisenbahn, regelmäßig gebaut, durch die geraden, sich rechtwinklig schneidenden Straßen in lauter Quadrate getheilt, hat mit dem Militär 24300 E. M. besitzt einen sehr beträchtlichen Speditionshandel, Handel mit Tabak, Getreide, Wein, Oel etc., Fabrikation von Tabak, Gold- u. Silberwaaren, Branntwein [88] (M.er Wasser, versüßter Anisbranntwein). – M. war früher Dorf, wurde 1606 befestigt und nahm viele vertriebene Niederländer auf; 1688 von den Franzosen verbrannt, 1699 wieder aufgebaut, war 1720–77 kurfürstl. Residenz, von 1794–99 mehrmals belagert u. erobert, 1801 badisch und geschleift.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 88-89.
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