Ostsee

[431] Ostsee, baltisches Meer, das durch den Sund u. beide Belte mit der Nordsee zusammenhängende Binnenmeer, zwischen Skandinavien, Deutschland u. Rußland, 7500 QM. groß, mit einer mittleren Tiefe von 120', der größten (bei den Alandsinseln) von 400', nimmt 40 bedeutendere Flüsse auf und ist daher verhältnißmäßig wenig salzig; es ist auch von einer durchschnittlich um 5° niederern Temperatur als der Sund, friert deßwegen meistens schon in der 1. Hälfte des Novbr. zu. Wegen seiner unregelmäßigen Wellenbewegung, heftigen und oft wechselnden Winden, den unzähligen Klippen im finnischen und bottn. Busen sowie der geringen Tiefe an den südl. Küsten ist die Schiffahrt auf der O. gefährlich. Die bedeutendsten Hafenplätze sind: Kopenhagen, Flensburg, Kiel; Travemünde, Königsberg, Pillau, Memel; Riga, Reval, Narwa, Kronstadt, Helsingfors; Stockholm, Karlskrona, Ystad. Man will ein Sinken des balt. Wasserspiegels oder ein Heben Schwedens sicher beobachten, das in 1 Jahre = 1/2'' wäre, so daß in 2000 Jahren die O. zu einem Bett für ihre Zuflüsse würde, die alsdann durch den Sund in einem Strome in die Nordsee flössen.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1856, Band 4, S. 431.
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