Zellen

[775] Zellen, belebte, mikroskopisch kleine Bläschen, stellen die Urform aller organischen Gebilde dar, indem sowohl die Pflanzen aus Zellen entstehen und bestehen, als auch sämmtliche Gewebe des thierischen Körpers aus der Grundform der Zelle hervorgehen. Die Pflanzen-Z. bestehen aus einer dünnen, durchsichtigen Haut u. sind ursprünglich rund, werden aber durch gegenseitigen Druck eckig, wie im Zellgewebe, od. platt, wie in der Oberhaut, od. gestreckt, wie im Bast. Diese Pflanzen-Z. enthalten eine klare Flüssigkeit (Saft), welche von der Zelle selber bereitet wird u. in derselben eine kreisförmige Bewegung macht; zugleich wird dieser Saft durch die Z. wände hindurch weiter geführt zur Ernährung u. Neubildung der Pflanzentheile. Die Pflanzen-Z. haben somit die Funktion der Bildung und Fortleitung des Pflanzensaftes. Die thierische Zelle, welche ebenfalls die Grundform der verschiedenen Gewebe des Körpers bildet, besteht aus einer dünnen zarten Schale, die einen festen Kern, den Z. kern, einschließt, der wieder mehre Kernkörperchen enthält. Das Verhalten der Z. kerne mit den sie umhüllenden Z. ist nun verschieden je nach den Bestandtheilen u. Geweben, in welche sie eingehen.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 775.
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