Echinus Marinus

[417] Echinus Marinus.

Echinus marinus.

Erinaceus marinus.

Carduus marinus.

Hericius marinus.

frantzösisch, Herisson de mer.

teutsch, Meerigel, Seeigel.

Ist ein Fisch, mit einer Haut überzogen, die so harte ist wie Pergament, und über und über voll harter, spitziger Stacheln, die ihm zu seiner Vertheidigung dienen müssen. Wir bekommen seiner zweyerley Arten zu sehen, davon eine schier gantz rund oder ovalrund ist, die andere aber lang.

Die erste ist so dick, wie eines Mannes Haupt, auch manchmahl wol wie ein Ballon, scheinet, ob wäre es nur ein einiges Stück, dann man den Kopf mit genauer Noth kan von dem Leibe unterscheiden: die Farbe ist gelblicht, oder purperhaftig, schwartz oder weiß. Sein Maul ist klein, mit einigen Zähnen besetzet, und die Zunge ist auch klein.

Die andere ist anderthalben, bis zwey Fuß lang, und dunckelfarben; hat ein gar grosses Maul. Diese Thiere sind an dem Seestrande zu finden, dahin sie sich begeben, wann sich die Wellen vom Sturm beginnen zu erheben: welches dann ein Zeichen giebet, daß Sturm vorhanden. In ein und anderm Lande werden sie zur Speise gebraucht, und wird ihr Fleisch samt den Rogen gegessen: sie sind feuchte und leicht zu verdauen.

Die Meerigel führen viel flüchtiges Saltz und Oel.

Sie eröffnen, reinigen, zertheilen, machen zeitig, zertreiben, dienen zur Reinigung alter Schäden, und werden innerlich und äusserlich gebraucht.

Quelle:
Lemery, Nicholas: Vollständiges Materialien-Lexicon. Leipzig, 1721., Sp. 417.
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