Apsiden

[259] Apsiden heißen in der elliptischen Bahnlinie eines Planeten, eines periodischen Kometen, eines Mondes die beiden Punkte, in denen er von seinem Zentralkörper den kleinsten und den größten Abstand hat.

Es sind die Endpunkte der großen Achse der Bahnellipse, in denen der Körper das Maximum und das Minimum der Geschwindigkeit in seiner Bahn erreicht; ihre Verbindungslinie, die große Achse der Bahnellipse also, die durch den Zentralkörper geht, wird Apsidenlinie genannt. Bei der Bahn eines Planeten oder eines periodischen Kometen heißen die Apsiden auch Perihelium und Aphelium (Perihel und Aphel, Punkte der Sonnennähe und der Sonnenferne), beim Erdmond Perigäum und Apogäum (Erdnähe und Erdferne), bei den fünf Jupitermonden Perijovium und Apojovium, bei den acht Saturnmonden Perisaturnium und Aposaturnium u.s.w. Die Apsidenlinie der Bahn irgend eines Körpers unsers Planetensystems behält im Laufe der Zeit nicht eine bestimmte feste Lage, sondern dreht sich langsam im Sinne der Bewegung dieser Körper von Weiten nach Osten; am raschesten wendet die Apsidenlinie der Mondbahn, das Perigäum legt schon in 86/7 Jahren den vollen Umkreis zurück, während die Zunahmen der Längen der Planetenperihelien und -aphelien, abgesehen von der durch die Präzession verursachten (vgl. d.), im Lauf eines Jahres nur sehr gering sind.

Hammer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 259.
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