Asparagin

[311] Asparagin ist das Monamid der Amidobernsteinsäure (Asparaginsäure) von der Formel C4F8Ν2O3 oder


Asparagin

Es findet sich in sehr vielen Pflanzen, besonders in deren Keimen, so in den Leguminosen, den Getreidearten und in den Spargeln, und wird aus dem ausgepreßten Safte derselben durch Verdunsten gewonnen. Es kristallisiert mit einem Molekül Kristallwasser in glänzenden, farblosen, linkshemiëdrischen rhombischen Prismen, in heißem Wasser ziemlich löslich, in Alkohol und Aether unlöslich. Das gewöhnliche Asparagin ist in wässeriger Lösung linksdrehend. Doch gibt es auch eine natürlich vorkommende rechtsdrehende Modifikation, die in den Wickenkeimlingen aufgefunden worden ist Dieselbe unterscheidet sich vom L-(links)-Asparagin durch ihren fußen Geschmack und ihre rechtshemiëdrische Kristallform. – Das Asparagin vereinigt sich sowohl mit Basen wie mit Säuren zu Salzen. Beim Kochen mit Wasser, Alkalien und Säuren wird es zu Asparaginsäure verseift. Diese Säure besitzt die Konstitution


Asparagin

findet sich in der Runkelrübenmelasse und entsteht als Abbauprodukt aus den Eiweißkörpern. Sie steht zur Bernsteinsäure in demselben Verhältnis wie das Glykokoll zur Essigsäure und bildet[311] dementsprechend gleich dem Asparagin mit Säuren und mit Basen Salze. In alkalischer Lösung ist die Säure linksdrehend, in saurer rechtsdrehend. Sie kristallisiert in kleinen rhombischen Prismen. Asparagin wie Asparaginsäure werden durch salpetrige Säure in Aepfelsäure umgewandelt. Beide Substanzen sind künstlich auch in inaktiven Modifikationen erhalten worden.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 311-312.
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