Dündtelmaschine

[151] Dündtelmaschine, hat als Aufsteckung kleine zylindrische Holzspulen mit Scheiben, die den Grundfaden enthalten. Diese sind auf Stifte gefleckt, die unten einen quadratischen Ansatz haben. Mit diesem greifen sie durch Schlitzführungen in eine horizontale Platte. Die Führungen haben die Form zweier konzentrischen Wellenlinien, die sich kreuzen. Unter jedem Wellenbogen liegt ein kleines Stirnrad mit Mitnehmer, das mit seiner Drehung den Spulenstift mitnimmt, so daß eine Anzahl Spulen in jeder Wellenlinie einander nachlaufen (4–6 Stück), aber die Spulen der einen Linie entgegen den Spulen der andern sich bewegen. Je zwei Grundfäden kreuzen sich also an den Schnittpunkten der Spulenführung. Es entsteht ein Zopf aus so viel Fachten, als Spulen aufgesteckt werden. Alle Grundfäden werden durch eine gemeinschaftliche runde Führung mitten über den Spulenkreis geleitet, wo sie sich kreuzen. Das so gezopfte Gebilde wird auf eine rotierende Spule aufgewunden. Dündtelschnüre für den Antrieb der Spindeln an Spinnmaschinen werden hergestellt aus Grundfaden Nr. 24, zwölffach, für größere Spindeln mit Spulen werden stärkere Garnnummern mit gleicher Fachtzahl verwendet.

Boßhard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 151.
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