Schalldämpfung

[596] Schalldämpfung. Weiche und poröse Stoffe dämpfen den Schall. Je dichter der Stoff, desto mehr wird er den Schall fortleiten. Bei der gesteigerten Anwendung des Eisens und Stampfmörtels im Wohnhausbau macht sich daher gleichzeitig das Bedürfnis geltend, durch schalldämpfende Stoffe dem Mißstand der Hellhörigkeit dieser Bauweise abzuhelfen [1], [3], [5], [6].

Als wirksame Stoffe dienen: a) für Mauerbildung poröse Steine, wie Kalktuff, auch Hohlsteine als Verblender (s. Hohlmauern, Bd. 5, S. 103), Korksteine (s.d., Bd. 5, S. 635), Bimssandstein (s. Kunststeine, Bd. 5, S. 779); b) für Deckenbildung Hohlkörper, wie Gips diesen (Bd. 4, S. 532), Spreutafeln, Korkplatten von verschiedener Stärke; als Auffüllung von Zwischendecken Asche, Torfmull, Schlacken und Holzwolle (s. Bd. 5, S. 127); c) für Fußböden als Unterlagen unter Holzböden oder Linoleum: Korkplatten, Filz verschiedener Herstellung [8], Pappe, Asphalt u.a.m.

Um Erschütterungen und Geräusche von Maschinen zu dämpfen und für die Umgebung unschädlich zu machen, ist außer einer vollkommenen Freilegung des Unterbaues von der umgebenden Auffüllung eine Zwischenlage von sehr starkem Eisenfilz [6] nötig.[596]

Ueber die Dämpfung des Straßenlärms s. Straßenbau (Holz- und Asphaltpflaster).


Literatur: [1] Heger, R., Erzeugung stummer Wände, Deutsche Bauztg. 1899, S. 354. – [2] Kórtüm, Vom ganzen Windelboden, Zentralbl. der Bauverw. 1899, S. 544. – [3] Schopper, Ueber Schalldichtigkeit fester Wände, Baugewerksztg. 1902, S. 1363. – [4] Ohnstein, Schalldämpfung in Fabrikgebäuden, ebend. 1904, S. 1. – [5] Panzer, Ueber Schalldämpfung, Deutsche Bauhütte 1901, S. 68 ff. – [6] Zetsche, ebend., S. 90 und 96. – [7] Nußbaum, Schallschutz im Wohnhaus, Zeitschr. f. Architektur 1904, S. 519. – [8] Ludwig, A., Holzsitz als Antakustat, Deutsche Bauztg. 1899, S. 328.

Weinbrenner.

Schalldämpfung wird bei Hammerwerken u.s.w. dadurch erzielt, daß man zwischen das Gestell und das Fundament Zwischenlagen von Kork, imprägniertem Filz, Leder und Holz einlegt. – Ueber Schalldämpfer für Auspuffdampfmaschinen, Dampfhämmer s. Wasserfänger, für Verbrennungsmotoren s.d.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 596-597.
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