Abbadiden

[13] Abbadiden (Abaditen), arab. Dynastie, die 1023–91 zu Sevilla herrschte. Gründer derselben war Mohammed aus dem Hause der Abbâd, der als Kadi von Sevilla beim Zusammenbruch des Kalifats von Cordoba an die Spitze der Stadt trat. Er und sein Sohn Abbâd el Motadid, der nach ihm 1042–69 regierte, unterwarfen eine Anzahl der benachbarten muslimischen Kleinstaaten und brachten Sevilla zur höchsten Blüte. Abbâds Sohn el Motamid (1069–91) besetzte 1070 noch Cordoba, geriet aber durch die Fortschritte der Christen unter Alfons VI. in Bedrängnis. Der von ihm zu Hilfe gerufene Almoravide (s. d.) Jusuf ibn Taschfîn von Marokko schlug Alfons bei Sallâka (23. Okt. 1086), beraubte aber 1091, wie die übrigen Emire, so auch den Motamid der Herrschaft. Motamid war ein Freund der Künste und Wissenschaften und selbst ein bedeutender Dichter. Vgl. Dozy, Historia Abbadidarum (Leiden 1846–1863, 3 Bde.); Derselbe, Histoire des Musulmans d'Espagne, Bd. 4 (das. 1861; deutsch, Leipz. 1874).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 13.
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