Abkühlung

[41] Abkühlung des Körpers oder einzelner Teile desselben bei starkem Fieber, Entzündung oder Blutüberfüllung wird durch kaltes Wasser oder Eis herbeigeführt. Bei hohem Fieber benutzt man kalte Vollbäder von etwa 22°, Übergießungen, Abwaschungen, mit kaltem Wasser gefüllte Kissen und Matratzen und erreicht hierdurch sehr häufig eine Herabsetzung der durch die hohe Körpertemperatur herbeigeführten Gefahren. Mit größtem Erfolg ist solche A. bei Typhus angewendet worden. Für örtliche Abkühlungen benutzt man Eisbeutel und Eisflaschen und andre Kühlapparate (s. d.). Unter den Kühlapparaten wird die Haut kalt, blaß (unter dem Eisbeutel kann sie sogar absterben), der Fortschritt entzündlicher Prozesse wird gehemmt, die Blutgefäße verengern sich; auf entzündlichen Vorgängen beruhende Schmerzen werden geringer, die erregte Herztätigkeit wird verlangsamt. Chronisch-hyperämische Zustände der Harnröhren- und Mastdarmschleimhaut, Reizbarkeit und Neuralgie dieser Teile werden durch A. gebessert.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 41.
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