Achillīni

[79] Achillīni (spr. ak-), Alessandro, Philosoph und Arzt, geb. 29. Okt. 1463 in Bologna, gest. daselbst 1512 (oder 1518), lehrte zuerst in Padua, dann in seiner Vaterstadt Philosophie und Medizin. Er war ein genauer Kenner des Aristoteles, schloß sich aber in dessen Auffassung dem Averrhoismus an. Unter seinen Schriften über PhilosophieOpera omnia«, Vened. 1545 u. 1568) ist die bedeutendste »De intelligentiis« in 5 Büchern. – Sein Bruder Giov. Filoteo A., geb. 1466 in Bologna, war Gelehrter und Dichter und starb 1538. Seine beiden Lehrgedichte: »Il Viridario« (Bologna 1513), in Oktaven, und »Il Fedele« (das. 1523), in Terzinen, gehören zu den literarischen Seltenheiten. Seine »Annotazioni della lingua volgare« (Bologna 1536) sind eine Satire auf den toskanischen und eine Lobrede auf den bolognesischen Dialekt. – Größern Ruf als diese beiden[79] erlangte Claudio A., geb. 1574 in Bologna, gest. 1640. Er studierte hauptsächlich die Rechte in seiner Vaterstadt, wirkte dann hier wie in Ferrara und Parma als Professor und trat zu Papst Gregor XV., König Ludwig XIII. und Kardinal Richelieu in nähere Beziehung. Als Dichter (»Rime et prose«, Vened. 1673) folgte er der Richtung Marinis.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 79-80.
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