Algonkin

[326] Algonkin, allgemeiner Name für eine große Gruppe von Indianerstämmen, die früher einen bedeutenden Teil des Gebiets von Britisch-Nordamerika und der Vereinigten Staaten innehatten, gegenwärtig aber nur in einigen Stämmen (Abenaki, Blackfeet, Kri, Odschibwä, Menomoni etc.) fortbestehen, während die übrigen teils ganz verschwunden, teils auf eine geringe Anzahl, oft nur wenige Familien, zusammengeschmolzen sind (s. Indianer). Heute schätzt man ihre Zahl auf 95,600 Köpfe (gegen 250,000 im 17. Jahrh.). Der Hauptheld ihrer Mythen ist der Gott Glukap, nach Brinton der Gott der schlauen Kriegführung. Die Sprachen sämtlicher Stämme der A. bilden einen besondern Sprachstamm, der nach G. v. d. Gabelentz mit dem Nahuatl (Aztekensprache) in Mexiko verwandt ist. Vgl. Leland, Algonquin legends of New England (Lond. 1884); F. Müller, Über den Bau der Algonkinsprachen (Wien 1867); Pilling, Bibliography of the Algonquian languages (Washingt. 1891).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 326.
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