Brinton

[426] Brinton, Daniel Garrison, amerikan. Ethnolog, geb. 13. Mai 1837 in Thornbury (Pennsylvanien), gest. 31. Juli 1899 in Philadelphia, studierte Medizin, bereiste 1861–62 Europa und ließ sich nach Beendigung des Bürgerkriegs, in dem er als Lazarettarzt Verwendung gefunden hatte, 1865 in Philadelphia nieder. B. gehört zu den Begründern der modernen amerikanischen Ethnologie, mit der er sich schon als Student (namentlich auf einer Reise durch Florida 1856–57) eingehend beschäftigt hatte. 1884 wurde er Professor der Ethnologie und Archäologie an der Academy of natural sciences in Philadelphia, 1886 Vizepräsident der American association for the advancement of science und Vorsitzender der anthropologischen Sektion dieser Gesellschaft. Ein besonderes Verdienst erwarb sich B. durch Gründung einer Verlagsanstalt, die sich unter seiner Leitung ausschließlich der Veröffentlichung von Originalwerken zum Studium der Sprachen und Kulturen der eingebornen Rassen Amerikas widmet (»Library of Aboriginal American Literature«, 1882–90, 8 Bde.). Brintons Hauptarbeiten sind: »The Floridian Peninsula: its literary history, Indian tribes and antiquities« (1859); »The myths of the New World« (1868, 2. Aufl. 1896); »The religious sentiment« (1876); »American hero myths« (1882); »Aboriginal American authors and their productions« (1883); »A grammar of the Cakchiquel language of Guatemala« (1884); »The Lenape and their legends« (1885); »Essays of an Americanist« (1890); »Races and peoples« (1890); »The American race« (1891, der erste Versuch, die gesamte alte Bevölkerung Amerikas nach ethnologischen und linguistischen Grundsätzen zu gliedern), und »Religions of primitive peoples« (1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 426.
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