Amadīnen

[404] Amadīnen, Gruppe der Prachtfinken aus der Ordnung der Sperlingsvögel, kleine, gedrungen gebaute Vögel mit dickem Schnabel und bei beiden Geschlechtern meist gleich gefärbtem Gefieder. Sie leben in Afrika, Südasien und Australien, in Steppen, Getreide- und Zuckerrohrfeldern, sind Körnerfresser, bauen ein überwölbtes Nest und legen 3–6 weiße Eier. Die Brutzeit dauert 13–15 Tage. A. kommen seit dem 18. Jahrh. nach Europa und sind als Stubenvögel geschätzt, obwohl ihnen Gesang fehlt. Man füttert sie mit Hirse und Kanariensamen, reicht dazu Grünzeug, Mehlwürmer oder Weichfutter und Sepia. Beliebte Arten sind: die Erzamadine (kleines Elsterchen, Kappenfink, Spermestes cucullata Swsn., s. Tafel »Stubenvögel II«, Fig. 6), im tropischen Afrika, ausdauernd, nistet leicht; das Bronzemännchen (gestreiftes Elsterchen, S. striata L.). häufig an der Malabarküste, auch auf Ceylon, vertritt seit alten Zeiten in Japan unsern Kanarienvogel und wird in den verschiedensten, auch ganz weißen Spielarten gezüchtet; der Bandvogel (Halsbandfink, Bluthals, S. fasciata Gml., s. Tafel »Stubenvögel II«, Fig. 5), im größten Teil Afrikas, sehr leicht zu züchten, kommt aus Westafrika in den Handel, ferner auch mehrere Arten der Gattung Dermophrys Hodgs. (Nonnenvögel).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 404.
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