Amhāra

[437] Amhāra (s. Karte »Ägypten etc.«), der mittlere Teil Abessiniens, rings um den Tanasee mit der Hauptstadt Gondar, umfaßt die Landschaften Semién, Dembea, Begemder, Wag, Lasta, Kuara, Matscha und Godscham. Die Bewohner, die A., haben auch Schoa im Besitz und sprechen einen dem Äthiopischen verwandten semitischen Dialekt (s. Amharische Sprache), der immer weitere Verbreitung gewinnt. Nach dem Zerfall des alten abessinischen Königreichs warf sich 1833 Ras Ali zum Herrscher auf und residierte in Gondar, bis er 1853 durch seinen Schwiegersohn Kasai (Theodor) gestürzt wurde. Bis 1867 bildete A. dann unter Theodor wieder einen Teil des abessinischen Reiches. Nach dessen Tod (14. April 1868) bemächtigte sich Gobesié von Lasta und Godscham Amharas, bis er 14. Juli 1871 durch Kasai von Tigré (Johannes) gefangen genommen wurde. Jetzt bildet A. einen Teil des geeinigten Abessinien.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 437.
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