Amrit

[458] Amrit, Ruinenstätte auf der Küste des alten Phönikien, südlich von Tartus, ist das alte Marathos und wurde 1860 von Renan genauer erforscht. Marathos gehörte ursprünglich als Kolonie zum Gebiet von Arados, der drittgrößten der phönikischen Städte. Unter den noch vorhandenen Monumenten erregt El Ma bed (»der Tempel«) als der bedeutendste Überrest semitischer Tempelbaukunst das meiste Interesse. Es ist ein viereckiger, auf drei Seiten von Felsenmauern umschlossener Hof, 55 m lang, 48 m breit, in der Mitte mit einem über 3 m hohen Felsenwürfel von 5,5 m im Quadrat, auf dem eine ebenfalls von drei Seiten geschlossene, 4,5 m hohe und mit einem großen Stein bedeckte Cella ruht. Andre Denkmäler sind: ein großartiges Grabmonument, ein Stadium mit daranstoßendem Amphitheater, über 20 Grabkammern, die sogen. Spindeln (Grabdenkmäler) u.a. S. Tafel »Architektur II«, Fig. 9 u. 10.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 458.
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