Anville

[601] Anville (spr. angwil'), Jean Baptiste Bourguignon d', franz. Geograph, ein Reformator der alten und neuen Kartographie, geb. 11. Juli 1697 in Paris, gest. daselbst 28. Jan. 1782, wurde schon im 22. Jahr königlicher Geograph, mit welcher Stelle er später die eines Privatsekretärs des Herzogs von Orléans verband. Seit 1775 bekleidete er den Ehrenposten eines Adjunkts der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Paris. Von seinen Karten, deren er 211 herausgab, verdienen namentlich Erwähnung: der »Atlas général« (1737–80, 66 Blätter) und der »Atlas antiquus major« (12 Blätter), wozu die »Géographie ancienne abrégée« (1769, 3 Bde.) als Text gehört. D'Anvilles »Traité des mesures itinéraires anciennes et modernes« (1769) ist für das Studium der alten Geographie noch immer wichtig. Seine wertvolle Kartensammlung (10,500 Nummern) wurde 1799 für die königliche Bibliothek angekauft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 601.
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