Bauchschnitt

[454] Bauchschnitt (Laparatomie, griech.), chirurg. Operation, bei der die Bauchdecke (Haut, Muskeln, Bauchfell) durchtrennt u. die Bauchhöhle eröffnet wird. Der B. wird zur Entleerung von Bauchwasser, Eiter aus abgeschlossenen Höhlen, ausgeführt, bildet aber meist nur die Einleitung einer Operation an Magen, Darm, Gallenwegen, weiblichen Geschlechtsorganen etc. Der Schnitt wird deshalb an den verschiedensten Stellen des Bauches und in der verschiedensten Länge und Richtung vorgenommen und nach Beendigung der Operation meist durch die Naht geschlossen; die nachgiebige Narbe, welche die Gefahr des Bauchdeckenbruches in sich birgt, muß längere Zeit durch eine Bandage (Korsett) geschützt werden. Der B., früher wegen der mit ihm verbundenen Gefahr der Infektion nur sehr selten (Kaiserschnitt) gewagt, ist heute eine der häufigst ausgeführten Operationen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 454.
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