Beresford

[656] Beresford (spr. bérresförd), 1) William Carr, Viscount B., Herzog von Elvas, natürlicher Sohn des George de la Poer, Marquis von Waterford, geb. 2. Okt. 1768, gest. 8. Jan. 1854, trat 1785 ins englische Heer. 1806 wirkte er als Oberst und Brigadekommandeur bei der Eroberung des Kaplands mit, nahm dann Buenos Aires, mußte sich jedoch einer zehnfachen Übermacht ergeben, entwich aber aus der Gefangenschaft und kam 1807 nach England. Danach besetzte er im Namen des Königs von Portugal Madeira und wurde 1808 zum Kommandanten von Lissabon ernannt. Seit März 1809 Feldmarschall der portugiesischen Armee, schlug er 16. Mai 1811 Soult bei Albuera. 1812 und 1813 unterstützte er Wellington; 1814 wurde er zum Baron B. erhoben, nahm seinen Sitz im Oberhaus ein, kehrte aber nach Lissabon zurück, übernahm wiederum den Oberbefehl der portugiesischen Armee und leitete die Regierung des Landes, dessen König noch in Brasilien residierte. Während einer Reise Beresfords nach Brasilien brach aber 1820 die gegen das englische Übergewicht gerichtete Revolution in Portugal aus; dem zurückkehrenden B. wurde die Landung nicht gestattet. In England ward er 1823 zum Viscount B. erhoben, 1826 zum General ernannt und war 1828–30 in Wellingtons erstem Kabinett Generalfeldzeugmeister.

2) Lord Charles William de la Poer, brit. Seemann, geb. 10. Febr. 1846 als zweiter Sohn des vierten Marquis von Waterford, trat 1859 in die englische Marine und begleitete 1875–76 den Prinzen von Wales auf seiner Reise nach Indien. 1882 beim Bombardement von Alexandria zum Kapitän befördert, gehörte er 1884–85 zum Stabe Wolseleys bei dessen Expedition auf dem Nil. Im Unterhause, dem er 1874–80,1885–89 und 1898–1900 angehörte, schloß er sich den Konservativen an. Im August 1886 erhielt er im Ministerium Salisbury das Amt eines Lords der Admiralität, gab es aber 1888 auf und übte nun wiederholt scharfe Kritik an den Maßregeln der Regierung auf dem Gebiete des Flottenbaues und der Flottenverwaltung. Im Sommer 1889 trat er in den aktiven Flottendienst zurück und wurde 1897 zum Konteradmiral ernannt. Er schrieb: »Nelson and his times« (mit H. W. Wilson, Lond. 1898), »The break-up of China« (1899) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 656.
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