Berufskrankheiten

[740] Berufskrankheiten, Krankheitsformen, die ausschließlich oder vorwiegend durch die besondere Art der Beschäftigung (den Beruf) erzeugt werden. Vielfach werden als B. auch Störungen bezeichnet, zu denen die Eigentümlichkeiten der Berufsart günstige[740] Vorbedingungen schaffen, und die daher in dem betreffenden Berufszweig besonders häufig sind. Vgl. Gewerbekrankheiten. Daß die Eigentümlichkeiten vieler Berufsarten auf den Gesundheitszustand und die Lebensdauer ihrer Vertreter einen tiefgehenden Einfluß ausüben, zeigt die Berufsstatistik. Jedoch werden bei ihren Ergebnissen noch viele Fehlerquellen, wie Einfluß der Konstitution, der Erblichkeit, der wirtschaftlichen Verhältnisse etc., zur Beseitigung mancher Widersprüche ausgeschlossen werden müssen. Vgl. Ramazzini, De morbis artificum diatriba (Modena 1700); Oldendorff, Einfluß der Beschäftigung auf die Lebensdauer (Berl. 1877–78); Schüler und Burckhardt, Untersuchungen über die Gesundheitsverhältnisse der Fabrikbevölkerung in der Schweiz (Aarau 1889); Kley, Die B. und ihre Stellung in der staatlichen Arbeiterversicherung (Kassel 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 740-741.
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