Blau [3]

[35] Blau, 1) Otto Hermann, hervorragender Kenner des Orients, geb. 21. April 1828 in Nordhausen, gest. 26. Febr. 1879 in Odessa, war seit 1852 Attaché der preußischen Gesandtschaft in Konstantinopel, machte 1857 nach Abschluß des preußisch-persischen Handelsvertrags eine Reise durch Persien, deren Ergebnisse er z. T. in der Schrift »Kommerzielle Zustände Persiens« (Berl. 1858) niederlegte, und wurde 1870 zum deutschen Generalkonsul für Bosnien und die Herzegowina ernannt. Ein Ergebnis dieser Stellung ist das Werk »Reisen in Bosnien und der Herzegowina« (Berl. 1877). 1873 zum Generalkonsul in Odessa ernannt, machte er hier seinem Leben selbst ein Ende. Seine gelehrten Arbeiten über orientalische Sprach- und Altertumskunde finden sich in den »Blättern für Münzkunde« und der »Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft«. Als selbständige Schrift ist noch zu erwähnen: »Bosnisch-türkische Sprachdenkmäler« (Leipz. 1868).

2) Tina, Malerin, geb. 15. Nov. 1845 in Wien, bildete sich dort bei A. Schäfferzur Landschaftsmalerin aus und setzte 1869 ihre Studien bei W. Lindenschmit in München fort. Nach Studienreisen durch Böhmen, Ungarn und Österreich ging sie 1875 nach den Niederlanden, und hier entschied sie sich für die realistische Stimmungslandschaft. Später dehnte sie ihre Studien auch auf Italien, besonders auf Venedig, aus. Ihre durch virtuose malerische Behandlung und durch Feinheit der Empfindung gleich ausgezeichneten Hauptwerke,[35] auf denen gewöhnlich größere Wasserflächen den Grundton angeben, sind: Donauregulierung bei Wien, Kanal bei Amsterdam, Herbsttag in Holland, Titusbogen in Rom, Straße in Venedig, Frühlingstag im Prater, Apriltag. 1884 vermählte sie sich mit dem Maler H. Lang in München.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 35-36.
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