Bryonĭa

[518] Bryonĭa L. (Zaunrübe), Gattung der Kukurbitazeen, kletternde Kräuter mit einjährigen Trieben. fünfeckigen oder drei- bis fünflappigen Blättern, rübenartigem Wurzelstock, kleinen gelblichen Blüten in Trauben oder Büscheln und kleinen, saftigen Beeren. Von den acht Arten im Mittelmeergebiet und Makaronesien reichen zwei bis Mitteleuropa. B. alba L. (gemeine Zaun- oder Gichtrübe, Hundsrübe, Tollrübe), mit einhäufigen Blüten und schwarzen Beeren, im östlichen Zentraleuropa und in Persien. B. dioica Jacq. (rotfrüchtige Zaunrübe), mit roten Beeren, in Mitteleuropa und im Mittelmeergebiete. Die sehr großen fleischigen Wurzeln (Teufelskirschen-, Faulrübenwurzel) sind etwas milchend, erzeugen auf der Haut Blasen, schmecken scharf bitter, riechen nach frisch gebacken ein Brot, wirken drastisch abführend, in größern Dosen brechenerregend, selbst tödlich und wurden früher arzneilich angewendet; sie enthalten ein sehr bitter schmeckendes Glykosid, das Bryonin, und stark reizendes Bryonidin. Auch die Beeren sind giftig. Man benutzt die Zaunrübe als schnellwüchsige Zierpflanze zur Bekleidung von Wänden und zu Lauben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 518.
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