Canossa

[741] Canossa, verfallene, auf steilem Felsen gelegene Burg in der ital. Provinz Reggio nell' Emilia, gehörte einem Geschlechte, das im 11. Jahrh. in den Besitz der Mark Tuscien gelangte, und wurde berühmt durch die Buße des Kaisers Heinrich IV. vor Papst Gregor VII., der sich dorthin zur Markgräfin Mathilde begeben hatte. 25.–28. Jan. 1077. Nach dem Tode der Mathilde teilte C. die Geschicke ihrer Erbschaft; das dort hausende Adelsgeschlecht kam also im 13. Jahrh. unter päpstliche Lehnshoheit. 1255 wurde die Burg von den Bürgern von Reggio zerstört. Vgl. Ferretti, C.; studi e ricerche (2. Aufl., Turin 1884). – Bismarcks Ausspruch im Reichstag 14. Mai 1872: »Nach C. gehen wir nicht!« wurde zum geflügelten Wort.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 741.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika