Cherusker

[10] Cherusker, german. Volk zwischen Weser und Elbe nördlich vom Harz (s. Karte »Germanien etc.«), durch Drusus (12 und 9 v. Chr.) und Tiberius (4 n. Chr.) nur vorübergehend unterworfen, setzten unter Arminius (s.d.) den Eroberungen der Römer durch die Schlacht im Teutoburger Wald 9 n. Chr. ein Ziel, widerstanden auch Germanicus 14–16 noch mit Erfolg und traten den Herrschaftsgelüsten des Markomannen Marbod 18–20 entgegen, wobei die C. stets als an der Spitze eines Völkerbundes stehend anzusehen sind. Unter Claudius erbaten sich die C. den in Rom lebenben Neffen des Arminius, den Sohn seines Bruders Flavus, Italicus, zum König; dieser aber wurde bald vertrieben, von den Langobarden jedoch wieder eingesetzt. Zur Zeit Domitians war Charicmēr König, der, von den Katten vertrieben, vergeblich römische Hilfe erbat. Noch im 4. Jahrh. treten die C. als besonderes Volk auf, verschmelzen jedoch dann mit dem sächsischen Völkerbund. Vgl. Heyck, Die Staatsverfassung der C. (in den »Neuen Heidelberger Jahrbüchern«, 1895).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 10.
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