Constans [1]

[264] Constans, 1) der jüngste von Konstantins d. Gr. drei Söhnen aus dessen zweiter Ehe mit Fausta, geb. 323 (nach andern 320), seit 333 Cäsar, verwaltete seit 335 Italien, Illyricum und Afrika, während Konstantin (H.) den übrigen Westen, Constantius den Orient mit Ägypten erhielten. Nach des Vaters Tode (22. Mai 337) blieb eine Zeitlang diese Verteilung des Reiches bestehen, bis zwischen C. und Konstantin ein Streit ausbrach. C. siegte in der Nähe von Aquileja und riß 340 den größten Teil des Anteils des Bruders an sich, da Constantius im Osten beschäftigt war. Seine Unfähigkeit führte indes zu einem Militäraufstand zu Augustodunum (Autun) in Gallien; auf der Flucht wurde er von Magnentius 350 ermordet.

2) C. II., oström. Kaiser, Sohn Konstantins III., geb. 629, gest. 668, wurde 641 nach dem Sturze des Herakleonas auf den Thron erhoben. Er leistete den Arabern tapfern Widerstand, verließ aber 662 Konstantinopel, wo er sich durch seine Grausamkeit verhaßt gemacht hatte, und begab sich über Athen nach Italien. Dort führte er gegen die Langobarden Krieg und plünderte in Rom die Kirchenschätze. Zuletzt residierte er in Syrakus. Der dort 668 zum Kaiser ausgerufene Mizizios wurde von C.' Sohn Konstantin IV. beseitigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 264.
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