Csoma

[361] Csoma (spr. tscho-), Alexander, ungar. Reisender und berühmter Tibetist, geb. 1798 zu Körös (Siebenbürgen), gest. 11. April 1842, studierte in Göttingen und wurde durch eine Bemerkung Blumenbachs, die Magyaren seien wohl die Uiguren der chinesischen Annalen, bestimmt, die Ursitze seines Volkes in Asien aufzusuchen. Er brach 1821 mit einer Karawane, als Armenier verkleidet und der armenischen Sprache völlig mächtig, von Chorasan nach Bochara auf und gelangte über Balch und Lahor nach Leh, der Hauptstadt Ladaks. Mehrere Jahre lebte er als Schüler in einem buddhistischen Kloster am Satledsch und erlernte das Tibetische, erhielt auch vom Dalai Lama die Erlaubnis zur Reise nach Lhassa, starb aber plötzlich zu Dardschiling im Himalaja, wo ihm später ein Denkmal gesetzt wurde. Außer kleinern Schriften veröffentlichte er: »A grammar of the Tibetan language« (Kalkutta 1834); »Essay towards a dictionary Tibetan and English« (das. 1835); »Analysis of the Kandjur« (über die Grundlehren des Buddhismus, das. 1835). Vgl. Duka, Life and travels of Alex. C. de Koros (Lond. 1885).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 361.
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